Sekundärtumor
Metastase (Tochtergeschwulst) bzw. Rezidiv (Wiederauftreten) eines Tumors nach erfolgter Behandlung.
Sekundenphänomen
Schmerz- und Symptomfreiheit unmittelbar nach dem Einspritzen des örtlichen Betäubungsmittels Procain (Novocain®) in ein Störfeld. Als Störfeld oder Herd bezeichnet der Arzt den Punkt, von welchem die Erkrankung ausgeht, zumeist handelt es sich dabei um abgekapselte Bakterienkolonien. Das geschilderte Verfahren entstammt der Naturheilkunde und wird dort als Neuraltherapie nach Huneke bezeichnet.
Selbstheilungskräfte
Schutz- und Abwehrreaktionen des Körpers als unmittelbare Antwort auf Erkrankungen und Verletzungen. Hierzu gehören das Immunsystem, das Enzymsystem, die Leber als Organ der Entgiftung, die Ausscheidung schädlicher Stoffe über Haut, Niere, Lunge und Darm und die Erzeugung von Fieber. Eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Schlaf, ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Drogen stärkt die Selbstheilungskräfte. Deshalb ist es besonders für Kranke wichtig, diese Ausgangsbedingungen einzuhalten. Vermutlich sind die Selbstheilungskräfte maßgeblich an der Wirkung von Placebos beteiligt.
Selbstverstümmelung (Automutilation)
Schwere Verletzungen bis hin zu Verstümmelungen, die sich der Betroffene selbst zufügt (jedoch ohne Suizidabsicht). Selbstverstümmelung, wie das Aufritzen der Arme, tritt in Verbindung mit starken Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und Depression auf.
Semikastration
Entfernung eines Hodens einschließlich seiner Anhangsgebilde.
Semilunarklappen (Taschenklappen, Valvulae semilunares)
Napfförmige Herzklappen mit knopfförmigem Bindegewebswulst in der Mitte. Die Semilunarklappen befinden sich zwischen der Herzkammer und den vom Herzen wegführenden Gefäßen und verhindern so das Zurückfließen des Blutes ins Herz. Dabei dichtet die linke Semilunarklappe (Aortenklappe) das Herz gegen die Aorta ab und die rechte Semilunarklappe (Pulmonalklappe) gegen die Lungenarterie. Zu diesem Zweck schließen die Klappen, sobald das Blut in diese angeschlossenen Gefäße ausgetrieben wurde und der Blutrückstrom die Taschen füllt. Mit dem Blutabstrom hinter den Klappen leeren sich auch die Taschen, sodass sich die Klappen wieder öffnen können, um das Blut bei der nächsten Herzaktion wieder in Aorta und Lingenarterie zu entlassen.
Semimalignität
Eigenschaft von Tumoren, die zwar keine Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden, aber durch ihr Wachstum umliegendes Gewebe zerstören. Semimaligne Tumoren nehmen daher eine Mittelstellung zwischen gutartigen und bösartigen Geschwülsten ein. Ein Beispiel ist das Basalzellkarzinom der Haut: Es zerstört umliegendes Gewebe, führt aber praktisch nie zu Metastasen.
Seminom
Vom Samenbildungsgewebe ausgehender bösartiger Hodentumor. Das reine Seminom betrifft nur das Keimgewebe und hat eine gute Prognose. Beim gemischten Seminom sind auch andere Gewebebestandteile von Krebs befallen. Seminome sind die häufigsten Formen des Hodenkrebes.
Senfmehl
Gemahlene Samenkörner der schwarzen (Sinapis nigra) oder weißen Senfpflanze (Sinapis alba). Senfmehl hemmt das Bakterienwachstum und fördert aufgrund seiner hautreizenden Wirkung die Durchblutung. Es wird bei Erkrankungen der Atemwege und Gelenke sowie bei rheumatischen Beschwerden angewendet in Form von Breiumschlägen, Pflastern, Bädern oder Wickeln. Nach zwei Wochen sollte die Therapie abgeschlossen werden, um Haut- und Nervenschäden zu verhindern. Patienten mit Nierenschäden, kleinen Kindern und Personen mit empfindlicher Haut ist von einer Senfmehlanwendung abzuraten.
Senkniere (Nephroptose, Wanderniere)
Durch Bindegewebsschwäche oder Gewichtsabnahme bedingtes Absinken der Niere um mindestens 5 cm. Dabei kann ein Harnleiter abknicken und zu schmerzhaftem Harnstau führen. Beim Aufstehen wird Zug auf die Nierengefäße ausgelöst, was zu ziehenden Schmerzen im Mittelbauch führen kann. Bei starken Beschwerden oder im Falle eines Harnstaus muss die Niere durch einen chirurgischen Eingriff an ihrem natürlichen Platz fixiert werden. Ansonsten ist eine Senkniere fast immer harmlos und Bedarf keiner weiteren Korrektur.