Schwachsinnigkeit
Veraltete, diskriminierende Bezeichnung für eine schwache Form der Intelligenzminderung.
Schwammniere
Durch Flüssigkeitseinschlüsse (Zysten) in den Sammelrohren bedingtes schwammiges Erscheinungsbild der Niere. Die Schwammniere kann infolge von Erkrankungen, wie der erblichen Zystenniere oder als Markschwammniere auftreten.
Schwanenhalsdeformität
Charakteristische Verbiegung der Finger bei Rheumatoider Arthritis.
Schwangerenberatung
Gesetzlich vorgeschriebenes Beratungsgespräch vor einem Schwangerschaftsabbruch.
Schwangerschaftsanämie
Bei 40–70 % der Schwangeren auftretende Blutarmut in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Dies liegt zum einen an dem erhöhten Wassergehalt des Blutes während der Schwangerschaft und zum anderen an dem gesteigerten Bedarf an Folsäure und Eisen. Die Folsäuretherapie sollte schon im Vorfeld einer Schwangerschaft begonnen werden, während eine Eisentherapie der Abklärung durch einen Arzt bedarf. Dies geschieht zumeist im Rahmen der Vorsorge bei Schwangerschaft.
Schwangerschaftsdrittel (Trimenon)
Einer von drei dreimonatigen Abschnitten, in welche die Schwangerschaft unterteilt ist.
Schwangerschaftsgelbsucht (Schwangerschaftsikterus, Ikterus gravidarum)
Während der Schwangerschaft auftretende Gelbfärbung von Haut, Organen und Augenlederhaut (Sklera) durch Gallenfarbstoffe. Dabei kann die Gelbsucht unabhängig von der Schwangerschaft durch Leberentzündung oder Gallensteine ausgelöst werden (Icterus in graviditate) oder als direkte Folge der Schwangerschaft auftreten (idiopatische Schwangerschaftsgelbsucht). Die schwangerschaftsbedingte Gelbsucht entwickelt sich zumeist in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten als Folge von Gallensaftstauungen und Präeklampsie. Sie führt in einem Drittel der Fälle zu vorzeitigen Wehen und damit zur Frühgeburt. Eine weitere schwere Komplikation einer Schwangerschaftsgelbsucht ist die Schwangerschaftsfettleber, die mit Übelkeit, Erbrechen, starken Blutungen bis hin zu Leberversagen und Koma einhergeht. Aufgrund der hohen Gefahr für Mutter und Kind muss die Schwangere auf der Intensivstation behandelt und die Geburt so früh wie möglich eingeleitet werden. Schwangere mit Gelbsucht erhalten Vitamin K zur Bildung von Blutgerinnungsfaktoren in der Leber und juckreizstillende Medikamente. Der Juckreiz geht zumeist vier Wochen nach der Geburt zurück, jedoch bleibt ein erhöhtes Risiko bestehen, auch bei der nächsten Schwangerschaft eine Gelbsucht zu entwickeln. Frauen, die bereits an einer Schwangerschaftsgelbsucht erkrankt waren, sollten nicht die Antibabypille nehmen, da diese das Gelbsuchtrisiko zusätzlich erhöht.
Schwangerschaftsgymnastik
Geburtsvorbereitung durch das Erlernen spezieller Entspannungsübungen und Atemtechniken. Zusätzlich werden schwangerschaftsbedingte Beschwerden wie etwa Rückenschmerzen gemildert.
Schwangerschaftsnephropathie
In der zweiten Schwangerschaftshälfte auftretende Störung der Nierenfunktion infolge einer mangelhaften Sauerstoff- und Blutversorgung. Die Betroffene leidet unter Wassereinlagerungen in Gesicht und Beinen und einem erhöhten Blutdruck (Schwangerschaftsbluthochdruck). In schweren Fällen kann auch die Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei der Schwangerschaftsvorsorge erkennt der Arzt die Schwangerschaftsnephropathie unter anderem an der erhöhten Eiweißkonzentration im Harn. Nach der Geburt bildet sich die Schwangerschaftsnephropathie wieder zurück, sie kann sich jedoch auch in schweren Fällen zu einem chronischen Nierenversagen steigern.
Schwangerschaftspigmentierung (Chloasma gravidarum)
Gelegentlich durch die Hormone während der Schwangerschaft bedingte Verdunklung der Hautfarbe im Gesicht bei Sonneneinstrahlung. Nach der Geburt bildet sich die Verfärbung in den meisten Fällen zurück.