Kleinhirninfarkt
Absterben von Kleinhirngewebe, wenn ein Blutgerinnsel dessen Sauerstoff- und Nährstoffversorgung blockiert. Ohne Kleinhirn können die Betroffenen ihre Bewegungen nicht mehr aufeinander abstimmen, sie zittern und sprechen in abgehackten Sätzen.
Kleinhirntremor
Bei Patienten mit Schädigungen des Kleinhirns auftretendes Muskelzittern. Das Zittern verstärkt sich, bevor der Betroffene eine Bewegung ausführt (Intentionstremor).
Kleinhirntumor
Sammelbegriff für gut- und bösartige Zellwucherungen in dem der Bewegungskoordination dienenden Gehirnabschnitt zwischen Hirnstamm und Großhirn. Gutartige Zellwucherungen gehen meistens nicht vom Nervengewebe selbst aus. Sie stammen von den Blutgefäßen (Angiom), vom Gleichgewichtsnerv (Kleinhirnbrückenwinkeltumor) oder vom Stützgewebe (Astrozytom). Zu den bösartigen Zellwucherungen zählt das Medullablastom, das sich unter anderem aus Zellen der Kleinhirnrinde bildet. Von Kleinhirntumoren sind vor allem Kleinkinder betroffen. Sie leiden unter Kopfschmerzen und fallen durch einen Tremor, undeutliches Sprechen und unkoordinierte Bewegungen auf.
Kleinhirnzeichen (Kleinhirnsymptome)
Anzeichen einer Schädigung des Kleinhirns oder der zu ihm führenden Nervenbahnen. Wichtigste Aufgabe des Kleinhirns ist es, Bewegungen aufeinander abzustimmen. Entsprechend haben die Betroffenen Schwierigkeiten, Arme und Beinen zu koordinieren oder schnell hintereinander eine Bewegung und die dazugehörige Gegenbewegungen auszuführen (Dysdiadochokinese). Greifen sie nach einem Gegenstand, überschätzen sie dessen Abstand und Gewicht. Entweder sie strecken ihre Arme zu weit aus und greifen daneben oder sie heben den Gegenstand mit übermäßigem Schwung und Kraftaufwand an. Gleichzeitig zittern ihre Hände, je näher sie dem Gegenstand kommen. Patienten mit Kleinhirnschädigungen gehen unsicher und breitbeinig und drohen zu stürzen. Weil ihr Gleichgewichtssinn gestört ist, schwankt ihr Oberkörper im Sitzen hin und her und die Augen pendeln ständig von einer Seite zur anderen (Nystagmus). Hinzu kommt eine undeutliche, abgehackte Sprechweise. Betroffen sind Patienten mit fehlendem Kleinhirn, Kleinhirninfarkt, Kleinhirndegeneration und Kleinhirntumoren. Aber auch bei Multipler Sklerose oder nach zu hohem Alkoholkonsum zeigen sich die Kleinhirnzeichen.
Kleinkindkrämpfe (Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe)
Zwischen dem 1. und 6. Lebensjahr auftretende epileptische Anfälle. Die betroffenen Kinder schnellen plötzlich mit dem Oberkörper nach vorne und legen ihren Kopf auf die vor dem Brustkorb gekreuzten Arme.
Klinefelter-Syndrom
Vorkommen überzähliger Geschlechtschromosomen im männlichen Erbgut. Meistens haben die Betroffenen statt einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom zwei X-Chromsomen und ein Y-Chromosom. Seltener sind Kombinationen mit drei bis vier X-Chromosomen und zwei Y-Chromosomen. Die überzähligen X-Chromosomen dominieren über die Y-Chromosomen und unterdrücken die auf dem Y-Chromosom gelegene Information zur Spermienproduktion. Patienten mit Klinefelter-Syndrom sind daher unfruchtbar. Zugleich ist die Testosteronproduktion in den Hoden vermindert. Die Patienten sind daher größer als der Durchschnitt, haben eine vergrößerte Brust und ein weibliches Behaarungsmuster. Ab dem 35. Lebensjahr ist die Testosteronproduktion so weit herabgesetzt, dass Libido und Potenz nachlassen. Das Klinefelter-Syndrom lässt sich an einem DNA-Test und der niedrigen Testosteronkonzentration im Urin nachweisen. Erhalten die Betroffenen ab dem 12. Lebensjahr Testosteron, entwickeln sie ein normales, männliches Erscheinungsbild. Wird die Therapie über die Pubertät hinaus fortgesetzt, lassen sich spätere Potenz- und Knochenproblemen vorbeugen.
Klinik
- Krankenhaus.
- Die charakteristischen Merkmale eines Krankheitsbildes.
Klippel-Feil-Syndrom
Angeborene Fehlbildung des Halses. Dieser ist verkürzt und unbeweglich, da die Halswirbel verwachsen sind.
Klitorishypertrophie
Vergrößerung des oberhalb des Scheideneingangs gelegenen, kegelförmigen weiblichen Geschlechtsorgans. Im schlimmsten Fall nimmt die Klitoris Größe und Form eines Penis an. Verantwortlich ist eine erhöhte Konzentration an männlichen Geschlechtshormonen zum Beispiel in Folge des adrenogenitalen Syndroms. Zur Therapie bekommen die Patientinnen den Testosterongegenspieler Cyproteronacetat.
Klon
Individuum, dessen Erbgut mit dem eines anderen Lebewesens identisch ist. Klone entstehen, wenn sich Bakterien teilen oder Pflanzen ungeschlechtlich vermehren. Seit Einführung der Gentechnik sind Klone aber auch im Tierreich möglich. Der Forscher entnimmt dem zu klonenden Tier eine Körperzelle, isoliert daraus den Zellkern mit dem Erbgut und pflanzt ihn in eine zellkernlose Eizelle ein. Die Eizelle wächst daraufhin im Körper einer Leihmutter heran. Bei Menschen ist das Klonen aus ethischen Gründen verboten. Außerdem haben die meisten Klone fehlgebildete Organe und altern schneller. Über das reproduktiven Klonen möchten die Wissenschaftler Spenderorgane produzieren, die der Empfänger nicht abstößt. Hierzu produzieren sie einen Klon des Patienten, entnehmen diesem bereits im Embryonalstadium Stammzellen und bilden daraus das gewünschte Organ oder Gewebe. Es hat die gleiche Erbinformation wie die Körperzellen des Empfängers und wird daher vom Immunsystem nicht als Fremdkörper betrachtet.